Auf Instagram finden sich tausende Bilder von den verträumten und einsamen Stränden Portugals mit perfekt inszenierten Vans auf Klippen. Erschöpfte Surfer erholen sich auf der Liegefläche des Vans und schauen hinaus aufs Meer in den Sonnenuntergang. Das wollte ich auch!
Inoffiziell gilt Portugal als eines der letzten Europäischen Länder, wo Freistehen in der Nebensaison, zumindest meistens, toleriert wird. Für eine leidenschaftliche Surferin ohne viel Talent bietet sich Portugal mit seinen vielen Beachbreaks, der eindrücklichen Landschaft, den kulturell interessanten Städte und einem hohen Mass an Surfer-Spirit sowieso als perfektes Reiseziel an. Auf der Suche nach Natur, Abenteuer und Freiheit machte ich mich darum im letzten Herbst auf nach Portugal.
Leider musste ich schnell lernen, warum auch in Portugal das Freistehen nicht mehr offiziell erlaubt ist und im Hochsommer mit hohen Busen bestraft wird – Menschen sind Schweine! Ich dachte immer, Freisteher seien naturverbundene Gleichgesinnte, welche lieber in einem Wald oder am Strand übernachten als auf einem überfüllten Campingplatz. Die Wahrheit ist: oft sind die Leute einfach zu geizig um für ihr riesiges Wohnmobil auf dem Camping zu bezahlen. Mit Naturverbundenheit hat der laufende Fernseher im Wald genau so wenig zu tun, wie der Müll, der einfach liegen gelassen wird. Und wir reden hier nicht von einem kleinen Papiertaschentuch oder einer einzelnen Bierdose. Viele Plätze waren so verdreckt, dass ich mir nicht vorstellen konnte auch nur in der Nähe ans Essen und Schlafen zu denken. Meine entspannte Reise wurde oft zum Wettlauf gegen die Zeit, denn nicht selten fuhr ich von Platz zu Platz, nur um immer wieder aufs Neue enttäuscht zu werden. Im September wird es in Portugal bereits früh dunkel und mehr als einmal haben ich mich dann dennoch für einen kleinen Campingplatz entscheiden, anstelle mich in den Müll von anderen zu setzen.
Gottseidank fand ich dennoch ab und zu ein geeignetes Plätzchen zum Übernachten im Van. Die schönsten stelle ich euch hier vor: